4. Mär. 2026

Salonvortrag "Ingeborg Bachmann und die Neuerfindung der Autorinnenrolle"

Beginn:
09:30

Eintrittspreis:
€ 17 ,- Regulär

Ingeborg Bachmann, die 2026 ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte, gilt nach wie vor als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Autorinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ihr vielfältiges Werk erfährt auch gegenwärtig faszinierende Neulektüren. Im Österreich der Nachkriegszeit hat sie gemeinsam mit Autorinnen wie Ilse Aichinger ein neues literarisches Selbstverständnis entworfen, das bis heute nachwirkt und den Möglichkeitsraum schreibender Frauen entscheidend erweitert hat.

Der Vortrag will die Entwicklung ihrer Poetik nachzeichnen und erläutern, worin die auch historische Bedeutung des ‚weiblichen‘ Blicks nach der Katastrophe des 2. Weltkriegs besteht. An der Wegscheide einer gesellschaftlichen Neuorientierung – „Erinnern oder vergessen?“ – reaktiviert die Literatur ihre kritische Kommunikationsfähigkeit und etabliert ein ‚kommunikatives Gedächtnis‘ in einer Gesellschaft, die glücklich ist zu vergessen.

Referentin: Univ.-Prof. Dr. Uta Degner ist Universitätsprofessorin für Österreichische Literatur- und Kulturgeschichte an der Universität Innsbruck.