Die Steuerungsaspekte der Generaldirektorin eines Museums kreisen zum Großteil um die Ausstellungsprogrammierung und allgemeine Themensetzung einer gesellschaftsrelevanten Museumsarbeit. Sabine Haag berichtet dazu mit dem reichen Hintergrund aus 16 Jahren in dieser Funktion für den KHM-Museumsverband, dem größten und bedeutendsten Bundesmuseum Österreichs.
Rücksichtnahme auf die historisch gewachsenen Sammlungen des Kunsthistorischen Museums und die kluge Einbeziehung zeitgenössischer Publikumsbedürfnisse hat sie immer wieder fruchtbar miteinander verbunden und gemeinsam mit ihrem Team wunderbare, ganz unterschiedliche Ausstellungen, Neuaufstellungen, übergreifende Vermittlungsformate und Events realisieren können. Von den Herausforderungen, ein spannendes und attraktives Programm für ein breites, diversifiziertes Publikum zu bieten, dabei die Forschungsarbeit sichtbar zu machen und gleichzeitig notwendige Einnahmen zu erzielen, handelt dieser Vortrag.
Prof. Dr. Sabine Haag studierte Kunstgeschichte, Anglistik und Amerikanistik an den Universitäten Innsbruck und Wien, promovierte 1995 mit einer Arbeit über die Elfenbeinskulptur des 17. Jahrhunderts und war von Jänner 2009 bis Ende 2024 (zwischenzeitlich interimistisch) Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums in Wien, wobei der KHM Museumsverband insgesamt acht Standorte umfasst. Zuletzt organsierte sie die erste Ausstellung zu den niederländischen Barockmalern Rembrandt van Rijn und Samuel van Hoogstraten in diesem Haus.