16. Sep. 2017

Ausstellung "Ritartando" - Ursula Dorigo & Norbert Leo Müller

In der Villa Falkenhorst trifft sich ein Künstlerpaar, das sich durch Behutsamkeit, Einfühlungsvermögen und Bedächtigkeit auszeichnet.

URSULA DORIGO
NORBERT LEO MÜLLER

Einführung: Udo Schreyer

Musik: Christian Rüscher (Gitarre)

Ausstellungsdauer: 16. 9. - 15. 10. 2017

Öffnungszeiten: an Sonntagen 15.00 - 17.00 und bei Veranstaltungen

Fasziniert von den Impressionen der Landschaften rund um das Mittelmeer, hat Ursula Dorigo immer wieder verschiedenfarbige Sande mit nach Hause gebracht.

Sie begann damit auf der Insel Chios, wo sie  nach einem Atelierstipendium des Landes Vorarlberg mehrere Sommer verbrachte. Die „Jagd“ auf Sande aller Farbschattierungen begann. Jede Bucht, die Täler ebenfalls, boten verschiedene mineralische Strukturen und Farbkompositionen an. Mit  wasserfestem Holzleim auf den Bildträger aufgebracht, eröffnen modulartig angeordnete Sandobjekte die in Küsten- und Berglandschaften versteckte, geheime Schönheit der Farben der Erde. Dadurch wird Inneres zum Außen, wird sichtbar.

Nicht weit ist der Weg vom Sand zum Stein.

Diesmal ist die Nähe zum Rhein maßgebend. Führt er Niedrigwasser, können auf ausladenden Bänken die verschiedenartigsten Steine mit unterschiedlichsten Einschlüssen in immer neuer formaler Anordnung gefunden werden. Diese weißen Zeichen werden für Ursula Dorigo Quelle künstlerischer Anregung, zum kleinen oder großformatigen Bild in  vielfältiger Variation. Stein ist die Vorstufe von Sand. Um die Illusion gepressten Sandes wieder zu geben, wurde das Feinkörnige, die Struktur von Sand als Gestaltungsmittel gewählt. Unzählige kleine bis kleinste Punkte in den Farben der Steine erarbeiten Botschaften, die behutsam entziffert werden sollen. Die Auseinandersetzung mit Sand und Stein ist eine langsame Arbeit in Achtsamkeit, mit Respekt und Freude am Einfallsreichtum der Natur.

Norbert Leo Müller lebt seine Begeisterung für das Leben – was immer ihm dieses zumutet – in Zeichnung und Malerei aus. In seinen Bildern diszipliniert er seine Hochstimmung mit den für die jeweilige Situation oder Thematik entsprechenden bildnerischen Mitteln. Das im Außen Gesehene und das innerlich Erlebte scheinen auf einander zuzustürmen. Wuchtiges und Empfindsames messen sich an einander und gehen immer wieder in einander auf. Die Beziehung zwischen dem Sinnlichen und dem Geistigen ist ein ewiges Thema des Menschen.