18. Nov. 2018

Aus dem Leben gelesen - Tagebuchlesung

Niveauvolle Lesung in der Thüringer Villa Falkenhorst.

Die jährlich wiederkehrende „Tagebuchlesung“ im Salon der Villa Falkenhorst, mit ausgewählten Autoren, durfte auch heuer wieder ein interessiertes Publikum als Gäste begrüßen. Erika Kronabitter, die Organisatorin und Moderatorin der Tagebuchtage, die in Kooperation mit der Grazer Autorinnen-Versammlung stattfinden, stellte eingangs die Protagonisten Franz Rüdisser, Karl Müller, Marlene Hagspiel und Ricarda Bilgeri vor.

Spezifische Vorträge

Berührende aktuelle Geschichten über den Umgang mit Asylanten und aktuelle Briefe von betroffenen Kindern und Frauen sowie die Angst vor gewaltsamer Verschickung thematisierte sodann Franz Rüdisser in seinem Vortrag. In der Lyrik war Karl Müller mit seinen Texten präsent. Eine Passage über das Wandern, die da lautete; „Ich trage meine Schuhe auf den Berg/ und lasse sie abwärts gehen. Der Weg zum Gipfel/Träumerei“, vermittelte trefflich lyrische Situationen.

Jungliteratur

Mit zwei Geschichten – über die Furcht vor dem Alleinsein und eine Liebesgeschichte mit traurigem Ausgang – überzeugte Marlene Hagspiel ebenfalls die Zuhörer. Den Abschluss bildeten die Texte der bekannten Autorin Ricarda Bilgeri, die von Erika Kronabitter gelesen wurden. Sie handelten vorwiegend von Kindern mit kognitiver Beeinträchtigung. Der Text „Mama bin ich ein Idiot? Nein, du bist mein Kind“ machte die Zuhörer betroffen. Die Musikformation unter der Leitung von Elisabeth Schaffenrath begleitete die Vorträge mit kultivierten Melodien.

Der herzliche Applaus zum Schluss galt den Interpreten, die mit ihren Auftritten den Abend zu einem besonderen Ereignis machten. Anschließend nutzten die Zuhörer die Möglichkeit, bei einem Gläschen Wein mit den Autoren ins Gespräch zu kommen. (Zer)