Die Künstlerinnen
Elisa Schober
_geboren 1996 in Innsbruck(Österreich)
_studierte zuletzt an der Akademie der Bildenden Künste in Wien
Hannah Parth
_geboren 1998 in Innsbruck (Österreich)
_studierte zuletzt an der Akademie der Bildenden Künste in Wien
Die Tiroler Künstlerinnen Hannah Parth und Elisa Schober verfolgen mit ihrem Kollektiv Bande einen transdisziplinären Ansatz, der den Austausch zwischen verschiedenen Medien, Individuen und Disziplinen fördert. "Banden bilden“, entnommen aus der feministischen Theorie, bedeutet für sie, ein Netzwerk zu schaffen, das von seinen unterschiedlichen Strängen profitiert. In ihren Arbeiten beschäftigen sie sich mit Fragen rund um Transformation, Umwelt und Solidarität. Ihre Interventionen setzen auf kollektives Handeln und den Austausch von Wissen durch gemeinschaftliche und performative Aktionen. Bei gemeinsamen, taktilen Handlungen möchten sie Menschen zusammenbringen und Diskurse eröffnen. Mit körperlichem Einsatz bespielen sie im weitesten Sinne öffentliche Orte und bringen diese in Form von raumgreifenden Installationen zurück in den Ausstellungskontext. Landschaften und Architekturen werden entfremdet, neue Räume werden geschaffen. Dabei wird eine ressourcenschonende Produktion angestrebt, bei der auf Readymades und möglichst nachhaltige Materialien zurückgegriffen wird. Sie verbinden Medien wie Objekt, Video und Performance und arbeiten immer wieder eng mit Künstler:innen aus unterschiedlichen Sektoren, aber auch Personen aus Wissenschaft oder anderen Kontexten zusammen.
Das Werk
47.2408187,10.5914369
_Installation im Park: Klappbare Kuppeln, 2022, Armierstahl geschweißt, Meshstoff vernäht
_Fotoarbeit im Keller: Digitaldruck auf Alu Dibond, kaschiert, gerahmt, 2022, 100 x 56 cm
Die Koordinaten 47.2408187,10.5914369 markieren den Punkt einer temporären Installation aus dem Jahr 2022 in den Lechtaler Alpen. Zwei leuchtend orange “Warnkuppeln” sind Ausgangspunkt einer ortsspezifischen Intervention, die sich mit den sozialen und ökologischen Herausforderungen in alpinen Regionen auseinandersetzt. In Anlehnung an die Form von Biwakschachteln, die als Notunterkünfte dienen, wurden die Objekte mit einer Netzstruktur entfremdet, die optisch an Absperrnetze auf Skipisten erinnert. Damit wird auf äußere menschliche Einflüsse wie den Skitourismus Bezug genommen. Auch der Weg über den öffentlichen Nahverkehr von Wien nach Tirol und das Aufstellen der Objekte bilden einen Teil des künstlerischen Prozesses. Der hürdenreiche öffentliche Transport und das Hinauftragen der Objekte brachte physische sowie metaphorische Herausforderungen mit sich.
Die Installation wird durch eine Performance der Künstlerin Esther Stern erweitert. Als „letzte Ameise“ bespielt und aktiviert sie die vermeintlichen Schutzkapseln und setzt so ein Zeichen zur aktuellen Klima- und Umweltkrise.