Johanna Disch

Die Künstlerin

_geboren 1998 in Kaiserslautern (Deutschland)
_studiert an der Akademie der Bildenden Künste München

Johanna Disch arbeitet an der Schnittstelle von konzeptueller Malerei, kunsttheoretischer Reflexion und forschender Praxis. Ihr künstlerisches Denken ist geprägt von einer tiefen Auseinandersetzung mit Wahrnehmung, Materialität und dem Verhältnis von Bild und Sprache. Nach dem Studium der Kunst- und Bildwissenschaft sowie Philosophie an der Universität des Saarlandes (Bachelorabschluss mit einer Arbeit zu Robert Morris’ Blind Time Drawings) studierte sie Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar bei Prof. Katharina Hinsberg im Atelier für Konzeptuelle Malerei. Seit 2024 setzt sie ihre Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste München in der Klasse von Prof. Schirin Kretschmann fort.

Ihre Arbeiten wurden bereits in mehreren Ausstellungen gezeigt, darunter „Fremde, die sich am besten kennen“ in der Galerie der Künstler*innen München (2024), „Allerbeste Aussichten. Neue Generation Kunst“ in der Paul Ege Art Collection in Freiburg (2022/23) sowie in experimentellen Kontexten wie dem Ausstellungsprojekt „Sundieren“ in Sundern oder dem Druckkunst-Tag an der HBKsaar. Parallel sammelte sie umfassende berufspraktische Erfahrung, u. a. als Assistentin im Atelier von Katharina Hinsberg, als Werkstattmitarbeiterin auf der Raketenstation Hombroich und als wissenschaftliche Hilfskraft in der Philosophie.

Für ihre künstlerisch-wissenschaftliche Arbeit wurde Johanna Disch mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Deutschlandstipendium (2023/24 an der HBKsaar und ab 2025 an der AdBK München). Ihre künstlerische Haltung ist geprägt von analytischer Schärfe, gestalterischer Offenheit und einem kontinuierlichen Dialog zwischen Theorie und Praxis. In ihren Arbeiten gelingt es ihr, präzise gesetzte visuelle Strukturen mit konzeptueller Tiefe zu verbinden – und dabei Fragen nach Zeit, Bedeutung und Präsenz poetisch wie forschend zu verhandeln.

Das Werk

"Wolken von 0 bis 4", 2025, Finnpappe, 20 x 30 cm
_Werk im Pöllnitzkeller_fertig
_Werk im Salon_in progress, Papier auf Finnpappe

In dieser Werkreihe untersuche ich die Alterungsprozesse des Materials Finnpappe: In einem Monate andauernden Belichtungsprozess vergilben die nicht-abgedeckten Bereiche der Finnpappe. So erscheint nach Abnahme die Form der schützenden Papierschablone als hellgebliebenes Material.
Für die Präsentation dieser Arbeit in der Ausstellung 25 < 25  soll das Kellergewölbe der Villa Falkenhorst genutzt werden: Während für den Entstehungsprozess die Finnpappe stetig dem Sonnenlicht ausgesetzt war, minimiert sich durch die Verlegung in den geschützten Kellerbereich der Nachbelichtungsprozess. Gleichzeitig bleibt die Dauer des Lichteinfalls auf die Finnpappe durch das Abbild der Papierschablone greifbar.