Die Künstlerin
_geboren 1994 in Wien
_studierte zuletzt an der Universität für Angewandte Kunst in Wien
Felizitas Moroder lebt und arbeitet in Wien. Ihre künstlerische Praxis ist geprägt von einer eigenwilligen, oft humorvoll gebrochenen Bildsprache, die sich zwischen Skulptur, Installation und Text bewegt. Mit subtiler Ironie und feinem Gespür für soziale Dynamiken verhandeln ihre Arbeiten Themen wie Alltag, Weiblichkeit, Körper, Konsum und Care-Arbeit – stets mit einem poetisch-fragilen Zugriff, der das Persönliche politisch lesbar macht.
Neben der künstlerischen Arbeit ist Moroder auch Mutter eines dreijährigen Kindes – eine biografische Realität, die in ihren künstlerischen Zugriff auf Zeit, Raum und Aufmerksamkeit bewusst mitgedacht wird.
Ihre Werke waren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen, darunter in Wien, Leipzig, Mexiko-Stadt, Neapel und Mailand. Zu den Einzelausstellungen zählen „Gear“ (Brückenpassage MQ, Wien 2021), „Mouth to Mouth“ (Zirkusgasse 28, Wien 2022) sowie „diamonds and pearls“ (Gabi, Leipzig 2025). Ihre Beteiligung an Gruppenausstellungen reicht von Off-Spaces wie New Jörg und Bar du Bois bis hin zur Parallel Art Fair oder internationalen Projekten wie Biquini Wax in Mexiko-Stadt.
Felizitas Moroder schafft Kunst, die gleichzeitig leichtfüßig und tiefgründig, verspielt und analytisch ist – eine Praxis, die ihre Stärke gerade in der Ambivalenz findet.
Das Werk
_Affinity for O. (Storch), 2020, Kaiserstein, 14 x 16 x 62 cm
_Affinity for O. (Adler), 2020, Kaiserstein, 24 x 15 x 37 cm
_Affinity for O. (Ente), 2020, Kaiserstein, 17 x 27 x 49 cm
(eco geo)
Zeichne eine horizontale Linie. A nach B
Gespitzter Bleistift. O. schon wieder –
Gehe im Kreis, bis man die Spur sieht.
Markiere acht Punkte in gleichem Abstand zueinander.
Erledige die Aufgabe.
(sanft rotes licht)
Offene Augen – Dunkelheit.
Nur die kleinen Schlitze im Verschluss verraten dir die Zeit.
Die Geräusche deiner Begleiter wecken dich auf.
Ein händischer Mechanismus öffnet dir das Tor.
Vorsicht!
Die blaue Majestät öffnet ihr Federkleid
Hundert Augen zeigen sich – beobachte sie aufmerksam,
sei nicht leichtgläubig.
Gefahr liegt überall.
Schaue nach unten zwischen deine Füße – diese Erdlöcher führen zu
Nestern, bewohnt von bösen Kreaturen.
Sie kommen in der Nacht, glaube mir, sie sind hungrig.
(ein Feld wachsen lassen)
Gelbe Blüten. Grüne Ranken.
Klettern einen Bambusstecken hinauf.
Der Duft einer Gurke. Stelle ihn dir vor.
(180°)
Der Geruch vom Regen der letzten Nacht –bewegungslose Wolken.
Dinosaurier ähnliche Küken kommen auf mich zu.
Sie spüren meine Anwesenheit.
Gewohnheit oder Zuneigung?
(schwimmendes Ei)
Der Körper erwärmt sich von der Sonne.
Am Teich grüßen die Frösche.
Verweile einen Augenblick.
Ihre Geräusche werden zu einem Volumen – erfasse es.
(echo Hügel)
Die blaue Stunde färbt den Moment.
Lebendige Körper zwischen Bäumen, frage mich, wer sie sind.
Felsiger Boden, solider Stand.
Vermisse es nicht.