Den biografischen Reigen eröffnet Brigitte Truschnegg, Historikerin am Institut für Alte Geschichte und Orientalistik in Innsbruck. Sie stellt uns mit John Sholto Douglass jene Persönlichkeit vor, die als einzige von sich behaupten kann, weitgehend ein ganzes Leben auf Falkenhorst gewohnt zu haben.
Gerda Leipold-Schneider, Mitarbeiterin des Vorarlberger Landesmuseums und in Thüringen durch ihre Mitarbeit am Heimatbuch und am Norman-Douglas-Katalog bekannt, setzt sich mit den Anfängen auseinander: Die Blütezeit der frühen Industrialisierung mit ihrem Expansionsdrang, der letztlich in den 1830er Jahren auch Thüringen vereinnahmen sollte, ist Gegenstand ihres Beitrages.
Die Geschichte des Hauses und vor allem die Adaptierung für den nunmehrigen Zweck wird vom leitenden Architekten Helmut Kuess und seinem Mitarbeiter Robert Fabach festgehalten. Sie können dabei auf ausgezeichnetes Bild- und Planmaterial zurückgreifen, welches die Situation vor und nach dem Umbau und somit auch die Leistungen der Planer eindrücklich vor Augen führt.
Diesen allgemeinen Überblick zur Villa ergänzt die Kunsthistorikerin Renate Breuß mit einer kleinen Spezialstudie: Ihrem persönlichen Forschungsschwerpunkt entsprechend nimmt sie die Küche im Unternehmerhaushalt genauer unter die Lupe und hält spannende Beobachtungen fest.
Eine zweite ins Detail gehende Studie wird von Karl Gerstgrasser beigetragen. Die konfessionellen Spannungen, welche die protestantischen Unternehmer und deren Arbeiter in dem tiefkatholischen Thüringen hervorgerufen haben, sind das Thema Gerstgrassers.
Der zweite Teil des Bandes beschäftigt sich ausnahmslos mit biografischen Darstellungen von Personen, die Falkenhorst letztlich das hohe Maß an Prominenz verliehen haben. Es handelt sich um jene "Schatten", die Grete Gulbransson später zu ihren "geliebten" erkoren hat, nicht wissend, dass sie heute selbst Teil dieser "Schatten" geworden ist.